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Stimmungsschwankungen – Ursachen und Behandlung

Was verursacht Stimmungsschwankungen?

Die Ursachen von Stimmungsschwankungen sind so vielfältig wie das Leben selbst. Manchmal genügen schlechtes Wetter oder körperliches Unwohlsein, um die Stimmung kippen zu lassen. Die Hormone spielen gelegentlich verrückt. Man hat schlecht geschlafen. Gereizheit und Glücksgefühle wechseln sich ab. Stimmungswechsel werden als Veränderungen im Gemütszustand beschrieben.

Stimmungsschwankungen gehören zum Leben. Niemand schafft es, jahrelang gleichbleibend gute Laune zu haben. Sorgen muss man sich erst machen, wenn Stimmungsschwankungen den Tag dominieren. In diesem Fall sollte man herausfinden, was die Stimmung beeinflusst. Normalerweise existiert ein gefühlter Normalzustand mit gelegentlichen Ausschlägen nach oben und unten. Wenn die Stimmung sich stattdessen so anfühlt wie eine Achterbahnfahrt, ist die innere Balance verloren gegangen. Aber warum?

Stimmungsschwankungen und ihre Ursachen

Man kann Stimmungsschwankungen wie folgt unterscheiden:

  • vom Lifestyle geprägte Stimmungsschwankungen
  • auf physischen Ursachen beruhende Stimmungsschwankungen
  • und durch psychische Faktoren definierte Stimmungsschwankungen.

Lebensstilbedingte Stimmungsschwankungen

Das moderne Leben ist von Stress, ständiger Erreichbarkeit und der Anforderung an Flexibilität und Multitasking-Fähigkeit geprägt. Konflikte am Arbeitsplatz und im Privatleben sind die Folge. Dazu addieren sich ungesunde Ernährung, stressbedingte Schlafprobleme und unzureichendes Selbstmanagement. Mußestunden gibt es kaum.

Physisch bedingte Stimmungsschwankungen

Physisch bedingte Stimmungsschwankungen wie Reizbarkeit, schlechte Laune oder Weinerlichkeit sind auf körperliches Unwohlsein zurückzuführen. Etwa 60 Prozent der Frauen leiden unter wechselnden Stimmungen, wie eine GFK-Studie ergab.

Hormonschwankungen in Pubertät, Schwangerschaft, Wechseljahren oder während der Regelblutung beeinflussen das Stimmungsbarometer. Auch die Schilddrüse kann durch Funktionsstörungen für Stimmungsschwankungen sorgen. Viele Betroffene nehmen wechselnde Stimmungen als gegeben hin. Sie suchen deswegen keinen Arzt auf.

Dabei sind physisch bedingte Stimmungsschwankungen gut behandelbar. Hormonell bedingte Stimmungsschwankungen einschließlich der Schilddrüsen-Funktionsstörungen müssen nicht hingenommen werden. Über längere Zeit nicht erkannte Schilddrüsenfunktionsstörungen können sich auf Herzgesundheit, Stoffwechsel und Blutdruck auswirken. Ein Arztbesuch ist daher ratsam.

Psychische Stimmungsschwankungen

Wenn sich die Gemütslage anfühlt, als würden die Stimmungen Achterbahn mit Doppellooping fahren, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Zwar können Hormonstörungen zu solchen Zuständen führen, insbesondere eine Schilddrüsen-Überfunktion (Hyperthyreose).

Der wechselnden Befindlichkeit könnten aber auch psychisch bedingte Ursachen zugrunde liegen. Infrage kommen beispielsweise Burn-out, Depressionen und bipolare Störungen. Seelische Akut-Krisen durch Liebeskummer, Scheidung, Erkrankung und Tod eines geliebten Menschen oder soziale Isolation gehören zum Leben.

Stimmungsschwankungen sind in diesem Fall normal. Sie sollten sich nach einer gewissen Zeit normalisieren. Tun sie das nicht, sollte man sich Hilfe holen.

Sonderfall: Hochsensitive und Empathen

In manchen Fällen handelt es sich bei ständigen Stimmungswechseln um ein hochsensibles, überreiztes Nervensystem. Hochsensible Menschen bzw. „highly sensitive persons“ (HSP) und Empathen nehmen die Stimmungen anderer intensiv wahr.

Hochsensitive Menschen haben feine Antennen für die Stimmungen anderer Menschen. Empathen können oft nicht unterscheiden, ob sie selbst oder ihr Gegenüber Stimmungsschwankungen unterliegen. Sie erleben die wechselnden Stimmungen ihres Gegenübers noch intensiver als hochsensitive Menschen.

Ein Krankheitswert ist aber nicht anzunehmen. Vielmehr verfügen Hochsensitive und Empathen von Geburt an über ein hochsensibles Nervensystem. Beide können lernen, damit umzugehen. Ist die Anpassung gelungen, sind diese Menschen oft glücklicher als andere. Der Austausch mit Ihresgleichen ist meist hilfreicher als ein Arztbesuch. Psychologische Unterstützung kann aber ebenso sinnvoll sein.

Wann sollte ein Arzt konsultiert werden?

Der Arztbesuch ist in jedem Fall ratsam, wenn die Stimmungsschwankungen

  • extreme Höhen und Tiefen haben
  • länger als einen Tag anhalten
  • den Betroffenen grundlos überfallen
  • und Lebensqualität sowie soziale Kontakte dadurch stark belastet werden.

Wenn Stimmungsschwankungen physische Ursachen zugrunde liegen, lässt sich das durch medizinische Untersuchungen feststellen. Durch die Behandlung gleichet sich das Stimmungsbarometer wieder aus. Bei psychischen Problemen ist eine Gesprächs-Psychotherapie sinnvoll. Wenn unverarbeitete Traumata, Ängste oder ungelöste Konflikte zu Stimmungsschwankungen führen, sind Gespräche mit einem Trauma- oder Psychotherapeuten hilfreich.

Um festzustellen, ob man hochsensitiv oder ein Empath mit einem übersensitiven Nervensystem ist, finden sich Tests im Internet.

Was tun bei leichten Stimmungsschwankungen?

In stressigen Zeiten oder bei innerer Anspannung helfen pflanzliche Beruhigungsmittel wie Melisse, Baldrian oder Passionsblume. Gute Gespräche helfen, innere Konflikte zu klären und Krisen zu meistern. Auch Ratgeber-Literatur kann weiterhelfen. Schlafstörungen sind mit Melatonin-Spray, Meditation und Entspannungstraining behandelbar.

Leichte saisonale Depressionen sind mit Johanniskraut-Präparaten therapierbar. Doch Vorsicht: Die Johanniskraut-Nutzer können bei längerer Einnahme lichtempfindlich werden. Schwangere Frauen und Frauen, die die Antibabypille nutzen, sollten von Johanniskraut-Einnahmen absehen.

Eine vitalstoffreiche Ernährungsweise beugt Stimmungsschwankungen vor. Je weniger industriell verarbeitete Kost gegessen wird, desto besser ist es für die Stimmungsbilanz. Allergene und Zusatzstoffe wie Glutamat sowie hohe Pestizid-Belastungen können zu Stimmungstiefs oder Depressionen führen. Vitamine, Mineralstoffe oder Omega-3-Fettsäure aus Walnüssen oder Fisch stabilisieren die Stimmungslage.

Viele Menschen in Deutschland leiden unter einem latenten Vitamin D-Mangel. Die Folge: eine Winterdepression, auch als saisonale Depression oder Herbst-Blues bekannt. Um für erhöhte Ausschüttungen des Glückshormons Serotonin zu sorgen, ist die Aufnahme von L-Tryptophan notwendig. L-Tryptophan ist ein Proteinbaustein, der in Kuhmilch, Käse, Rindfleisch, Kartoffeln oder Nüssen enthalten ist.

Eine Verbesserung der Schlafqualität ist ebenfalls wichtig, wenn man unter leichten Stimmungsschwankungen leidet. Schlaf wirkt stressmindernd und ausgleichend. Um ausreichend müde zu sein, sollte man sich abends einen langen Spaziergang in der Natur gönnen. Spaziergänge entlasten von Stress und Grübelattacken.

Fazit bei Stimmungsschwankungen im Alltag

Normalerweise geben sich lebensbedingte Stimmungsschwankungen binnen kurzer Zeit wieder. Selbst wenn Stress oder Familienkrisen die Ursache waren, kommen die meisten Menschen nach der Verarbeitungsphase wieder in ihre normale Gemütsverfassung.

Es ist nicht immer leicht, eine normale und in der Ursache erklärbare Stimmungsschwankung von einer behandlungsbedürftigen Stimmungslage zu unterscheiden. Wer in Krisen proaktiv nach Lösungen sucht, kann Problemen meist erfolgreich begegnen. Damit bessert sich auch die Stimmungslage.

Wer sich hingegen von seinen wechselnden Stimmungen dominieren lässt und auch sein Umfeld damit belastet, sollte sich Hilfe suchen. Verursachen Stimmungsschwankungen Leidensdruck, besteht immer Handlungsbedarf. Wechselnde Stimmungen gehören zwar zum Menschsein. Doch wenn man selbst oder andere unter Stimmungsschwankungen leiden, sollte man etwas dagegen unternehmen.

Hinweis: Unsere allgemein gehaltenen Ratschläge ersetzen keine professionellen Anweisungen und keine ärztliche Kompetenz.

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