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Enteramin – Botenstoff zum Glück

Enteramin gibt als Botenstoff Informationen im Nervensystem weiter. Die korrekte biochemische Bezeichnung ist 5-Hydroxytryptamin oder kurz 5-HT. Der Stoff ist als „Glückshormon“ bekannt, weil er unsere Emotionen beeinflusst. Erkrankungen können den Enteraminspiegel verändern.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist Enteramin?
  2. Wann bestimmt man Enteramin?
  3. Wann ist der Enteraminspiegel erniedrigt?
  4. Wann ist der Enteraminspiegel erhöht?
  5. Was tun bei verändertem Enteraminspiegel?

1. Was ist Enteramin?

Enteramin ist ein Neurotransmitter, der Informationen zwischen den Nervenzellen weiterleitet. Er kommt im zentralen und peripheren Nervensystem, in den Thrombozyten und im Magen-Darm-Trakt vor.

Die Bildung von Enteramin erfolgt im Darm in den enterochromaffinen Zellen und im Gehirn in bestimmten Nervenzellen aus Tryptophan (einer Aminosäure). Spezielle Enzyme hängen eine Hydroxylgruppe ans Tryptophan und entfernen eine Carboxylgruppe, wobei CO₂ freigesetzt wird. Daraus ergibt sich der Name 5-Hydroxy-Tryptamin. Fertiges Enteramin lagert der Organismus in Vesikeln (kleinen Speicherkämmerchen) ein, wo er es bei Bedarf freisetzt. Ein 5-HT-Transporter nimmt es wieder auf und führt es teilweise den Speichervesikeln zu, teilweise baut er es mit Enzymen wie MAO-A (Monoaminooxidase A) ab. Das Endprodukt 5-Hydroxyindolessigsäure wird über den Urin ausgeschieden.

Enteraminwirkung

Das Enteramin (Serotonin) bindet sich an verschiedene Rezeptoren und führt dabei zu unterschiedlichen Reaktionen. Gesteuerte Prozesse sind:

  • Emotionen
  • Körpertemperatur
  • zentrales Belohnungssystem
  • Appetit
  • Stimmung und Antrieb
  • Schmerzbewertung
  • Bewusstseinslage
  • Schlaf-Wach-Rhythmus

Außerhalb des Gehirns weitet der Botenstoff die Blutgefäße, stimuliert die Thrombozyten und beeinflusst den Darm und die Bronchien.

Einfluss von Lebensmitteln auf den Enteraminspiegel

Ein einigen Lebensmitteln ist Enteramin enthalten, so in Walnüssen, Bananen und Schokolade. Nach der Aufnahme überwindet das Enteramin allerdings nicht die Blut-Hirn-Schranke, weshalb das Glücksgefühl durch den Verzehr solcher Lebensmittel eher ein Mythos ist. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Placeboeffekt.

2. Wann bestimmt man Enteramin?

Sollte ärztlicherseits ein krankheitsbedingter Überschuss von Enteramin vermutet werden, erfolgt eine Bestimmung des Enteraminspiegels. Der Überschuss könnte durch einen hormonproduzierenden Tumor ausgelöst worden sein. Dieser sitzt dann wahrscheinlich im Magen-Darm-Trakt oder (selten) in anderen Körperregionen. Mögliche Symptome sind:

  • Herzrasen
  • Flush (Hitzegefühl und Gesichtsrötung)
  • Bronchospasmen (Verkrampfungen der Atemwege)
  • wässrige Durchfälle

Enteramin-Referenzwert

Die Bestimmung erfolgt aus dem Sammelurin von 24 Stunden oder dem Blutserum. Im Urin ist der Wert der Hydroxyindolessigsäure (HIES) entscheidend, der im Normalfall maximal 9,0 mg/24 h beträgt.

3. Wann ist der Enteraminspiegel erniedrigt?

Vermutet werden für einen zu niedrigen Enteraminspiegel psychische Erkrankungen wie Angststörungen und Depressionen. Dies ist allerdings eine Hypothese.

4. Wann ist der Enteraminspiegel erhöht?

Der Spiegel erhöht sich am wahrscheinlichsten durch ein Karzinoidsyndrom (siehe oben). Beim Überschreiten eines Wertes von 40 mg/24 h HIES im Sammelurin ist von einem vorliegenden Tumor auszugehen. Allerdings erhöht sich der Spiegel auch bei Zöliakie (Sprue) und Epilepsie.

5. Vorgehensweise bei verändertem Enteraminspiegel

Beim vorliegenden Karzinoidsyndrom ist der hormonproduzierende Tumor operativ zu entfernen, wenn die Alternativbehandlung mit Somatostatinanaloga nicht anschlägt. Ein zu niedriger Enteraminspiegel kann durch Medikamentengaben erhöht werden, die bei der Bekämpfung von Depressionen und Angststörungen regelmäßig zur Anwendung kommen. Der Therapieerfolg lässt sich durch die Bestimmung des HIES-Wertes überprüfen. Wenn dieser wieder Normalwerte erreicht, ist der Enteraminspiegel ebenfalls im Normalbereich.

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